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Ein Schultag auf dem Bauernhof – das ist Schule für’s Leben

Schultage können ganz schön lang sein, auch wenn nur wenige Stunden im Stundenplan stehen. Aber wer kennt es nicht, wenn die Lehrer vorne stehen, jede Menge erklären und die Gedanken immer wieder abschweifen. Natürlich hängt die eigene Aufmerksamkeit auch vom Interesse am Fach ab, aber dass Schule nicht immer gleich spannend ist, wissen wir glaube ich alle.

Wie bringt man also Abwechslung in einen Schultag, so dass die Kinder Spaß haben, voll dabei sind und im besten Fall noch etwas lernen?

Welche Vorteile hat ein Bauernhofbesuch für Schüler*innen?

Einen Tag auf einem Bauernhof zu verbringen und mit Bauer oder Bäuerin über den Hof zu laufen, ist sicher eine andere Art des Lernens. Denn ein Bauernhof  als Lern- und Erlebniswelt bietet vielfältige Möglichkeiten, Einblicke in die Landwirtschaft zu geben. Hautnah können Schüler*innen miterleben, was es bedeutet, einen Hof zu führen mit seinem Alltag und der Verantwortung, die man auch insbesondere für die Tiere trägt.

Auf den Feldern kann man z.B. sehen, wie unsere Lebensmittel wachsen und Bauer und Bäuerinnen erklären, wie gesät und geerntet wird und was anschließend mit der Ernte passiert.

Die Schüler*innen haben die Möglichkeit direkt Fragen zu stellen und bekommen kompetente Antworten, die vielleicht auch zu einem intensiveren Dialog führen. Fakt ist, gerade weil Bäuerinnen und Bauern so oft missverstanden werden, geben sie ihr Wissen gerne weiter und sprechen auch gerne darüber. Sie haben immer die Möglichkeit, ihren Gästen mit einen Worten zu erklären, warum Dinge so gemacht werden, wie sie gemacht werden.

Auf jedem Bauernhof steht natürlich auch der Tierkontakt im Fokus. Denn viele Schüler*innen kommen aus der Stadt und haben bisher keinen oder wenig Kontakt mit Nutztieren wie Kühen und Hühnern. Wenn die Schulklassen mit durch die Ställe laufen, erfahren Sie, was die Tiere fressen. Sie dürfen meist auch mithelfen und erleben, wie die Tiere gefüttert werden. So wird z.B. besprochen, was die Tagesration einer Milchkuh ist. Welches Futter bekommt sie, wie sieht es aus und wie fühlt es sich an. Wie viel Liter muss eine Kuh trinken um so und so viel Liter Milch zu geben.

Die Schüler*innen sind hautnah dabei, werden gefragt, beobachten und bekommen direkte Antworten. Es ist ein Lernen mit allen Sinnen.

Ein solcher Ausflug oder Exkursionstag kann im Rahmen eines Biologieprojektes oder auch eines anderen Faches stattfinden. Besonders beliebt ist ein Bauernhoftag ergänzend zum Thema „Nachhaltigkeit“ oder „Wo kommt unser Essen her?“.

Neben der Begegnung mit Bauer und Bäuerin kann so ein gemeinsamer Ausflug mit der Klasse aber auch zu einer Stärkung der Klassengemeinschaft führen. Und für die Lehrer*innen ist es auch eine Abwechslung, denn nicht sie sind für den Unterricht zuständig, sondern das macht Bauer oder Bäuerin. Sie nehmen die Perspektive der Schüler*innen ein und können selber Fragen stellen.

Ja, auch Erwachsene haben viele Fragen, wenn es um das Thema Landwirtschaft geht.

Eine besondere Faszination üben auf dem Land auch die GROSSEN Landmaschinen, wie Traktoren, Mähdrescher oder riesige Anhänger aus. Einfach mal draufsitzen ein cooles Foto machen, auch das wird von diesem Ausflug in guter Erinnerung bleiben, wetten?!

Konkrete Angebote für Schulklassen

Viele Bäuerinnen und Bauern in Bayern haben sich speziell dafür ausbilden lassen, Schulklassen über ihre Höfe zu führen. Sie nennen sich Erlebnisbauern oder Erlebnisbäuerinnen. Sie können je nach Betriebszweig unterschiedliche Programme auf ihren Höfen anbieten.

Beliebte bauernhofspezifische Themen sind Getreide, Milch, Eier und generell die Frage, wo unser Essen herkommt. Im Rahmen von speziellen Schulprojekten können Lehrer*innen aber auch allgemeine Themen in den Fokus stellen. Sehr oft wird ein Bauernhofbesuch so unter das Thema Nachhaltigkeit gestellt.

Wir erleben immer wieder, dass Schüler*innen zum ersten Mal auf’s Land raus kommen und Nutztiere aus nächster Nähe betrachten. Viele haben Respekt vor einer großen Kuh sind dann aber ganz stolz, wenn sie sich ihr genähert haben.

Wie läuft ein Schultag auf dem Bauernhof ab?

Hier ein Beispiel für ein erlebnisorientes Lernprogramm zum Thema Landwirtschaft mit Schwerpunkt Mutterkuhhaltung:

Treffpunkt mit der Bäuerin an der S-Bahn- oder Bushaltestelle, gemeinsame Wanderung zum Hof. Dabei wird die Natur schon mal genauer betrachtet. Auf dem Hof angekommen gibt es eine kurze Brotzeitpause (wird von den Schüler*innen selbst mitgebracht) und anschließend eine Hofralley mit Lernstationen und Tierkontakt.

Die Schüler*innen lernen die gängigsten Pflanzen im Hinblick auf die Rinderfütterung kennen und erleben die verschiedenen Nutzungsarten landwirtschaftlicher Flächen. Sie stellen eine Tagesration an Futter für ein Rind zusammen und die Wirtschaftsform der Mutterkuhhaltung wird erklärt.

Zum Abschluß gibt’s noch eine Brotzeit mit hofeigenen Produkten. Das kann ein gekochtes Ei sein, eine Leberkässemmel, Salami o.ä.

Es gibt auch Bauernhöfe, auf denen die Schüler*innen Butter selber schütteln dürfen. Die selbst geschüttelte Butter schmeckt auf einem Brot dann besonders gut.

Schüler*innen sind also den ganzen Tag aktiv in das Programm eingebunden. Nach etwa 3 Stunden ist das Programm beendet und es geht mit Bus und S-Bahn wieder zurück in die Stadt.

Welche Programme gibt es noch?

Hier noch Beispiele für weitere Programme, die sich super mit dem I.M.A. Infomaterial ergänzen lassen

  • Expedition in den Hühnerstall
  • Vom Korn zum Brot
  • Artgerechte Tierhaltung
  • Artenvielfalt
  • Wie wird eine Kuh gemolken
  • Was wächst auf 1 m2 Acker?
  • Wissen, wo’s herkommt
  • Gesunde Ernährung
  • uvm

 

 

Vor und Nachbereitung eines Schultags auf dem Bauernhof

Sehr cooles Infomaterial kann bei der I.M.A. – information.medien.agrar e.V. für den Unterricht direkt bestellt werden.

Was kostet ein Bauernhofbesuch für Schulklassen?

Führungen für Schulklassen auf Erlebnisbauernhöfen werden in Bayern von der Staatsregierung gefördert und sind damit kostenlos. Bitte rechnen Sie immer zusätzlich mit einem kleinen Eigenanteil pro Schüler*in, der meist für die Verkostung oder eine Brotzeit extra anfällt.

Beim Programm Schule für’s Leben hat jede*r Schüler*in die Möglichkeit, mit der Klasse einmal in der Grundschule und einmal in der Sekundarstufe kostenlos einen Bauernhof zu besuchen.

Wie kann man einen Schultag auf dem Bauernhof buchen?

BauernhofTouren arbeitet mit vielen verschiedenen Bauernhöfen zusammen, die Schulklassen über den Hof führen und vermittelt gerne den passenden Hof. Stellen Sie gerne eine Anfrage über unser Kontaktformular.

Darüber hinaus finden Sie auf den folgenden Internetseiten alle Listen von Bauernhöfen, die Führungen für Schulklassen anbieten.
Meist gibt es eine Suchfunktion über die Postleitzahl oder über eine Karte. Die Höfe können Sie dann auch selber direkt kontaktieren:

Bayern

https://www.stmelf.bayern.de/landwirtschaft/erwerbskombination/programm-erlebnis-bauernhof/index.html

Interessensgemeinschaft Lernort Bauernhof

https://www.lernort-bauernhof.de/

Andere Bundesländer

Hessen: Initiative Bauernhof als Klassenzimmer

https://bak.hessen.de/

Baden- Württemberg

Lernort Bauernhof Baden-Württemberg

https://www.lob-bw.de/

Ein Schultag auf dem Bauernhof ist also ein ganz besonderer Projekttag. Einmal nicht in die Bücher schauen, sondern live dabei sein im Alltag eines Bauern oder einer Bäuerin. Wir hoffen, dass viele Schulklassen diese Gelegenheit nutzen und stehen mit Rat und Tat bei der Organisation eines solchen Tages zur Verfügung.