Wie schnell ist ein Pferd? Wieviele Eier legt ein Huhn im Jahr? Wie viele Zitzen hat ein Euter? Wie groß ist das Fohlen eines Miniponys? Welches ist das Wachtier am Hof, wenn es keinen Hund gibt? Wie alt wird ein Schaf? Was ist ein Maultier?
Könnt Ihr alle Fragen beantworten? Nicht?
Seid beruhigt, ich auch nicht. Und das, obwohl ich jetzt schon seit mehreren Jahren regelmäßiger Stammgast auf den Bauernhöfen bin.
Schon lange habe ich mir gewünscht, einen Blogbeitrag über Bauernhoftiere zu schreiben.
Nun ist es endlich so weit, mit Euch gemeinsam die Bauernhoftiere genauer anzuschauen.
Danke an das Magazin Warum Ausgabe 07/2017, die mich bei der Recherche unterstützt haben.
Rinder
gibt es in vielen verschiedenen Farben: schwarz, braun, gelb, grau, weiß und gefleckt? Meist steht jede Farbe für eine eigene Rasse.
Angus Rinder in schwarz, Gelbvieh in braun, Tiroler Grauvieh in grau, Charolais und Aubrac Rinder in weiß, Fleckvieh (braun-weiß und schwarz-weiß)
Alter: bis 20 Jahre
Nutzen: Milch und Milchprodukte, Fleisch
Leder, Fell, Horn
Merkmale: Paarhufer (Hufe mit je zwei Klauen), kann die Beine nicht beugen; großer eckiger Kopf, meist mit Hörnern, rauhe Zunge; bei der Kuh Euter mit vier Zitzen; Fell, je nach Rasse glatt oder zottelig (z. B. Galloways und Highland Cattle); schmaler,langer Schwanz mit Puschel.
Verhalten: Meist friedlich, aber sehr neugierig, daher manchmal etwas aufdringlich. Sehr soziales Tier; lebt in der Herde. Schon Kälber schließen sich zu ,,Spielgruppen“ zusammen.
Wissenswertes: Kann bis zu 4o km/h schnell laufen. Wiederkäuer mit vier Mägen (Pansen, Lab-, Netz und Blättermagen).
Nahrung: Gras, Klee, Getreide, Gemüse, Heu oder Silage
Schwein
Steckbrief
AIter: bis 12 |ahre
Nutzen: Fleisch
Ein typisches Merkmal von Schweinen ist der Ringelschwanz. Die rosafarbenen Hausschweine sind in Deutschland am häufigsten. Sie werden wegen ihres Fleisches gezüchtet und aufgrund ihrer Empfindlichkeit meist im Stall gehalten.
Merkmale: Paarhufer, Borstenkleid, großer, kegelförmiger Kopf, große Ohren und kleine Augen, Rüssel mit zwei großen Nasenlöchern, kleine Stoßzähne beim Eber; manchmal statt Ringelschwanz Quaste auch Pinsel genannt.
Verhalten: Reinlich; das Suhlen im Schlamm befreit von Ungeziefer, senkt bei hohen Temperaturen die Körpertemperatur und schützt vor Sonnenbrand. Neugierig und meist friedlich.
Wissenswertes: Intelligent, wird auch als ,,Spürhund“ eingesetzt. Anfällig für Stress; ähnelt in Krankheitsbildern, Organen und Fleischstruktur dem Menschen, daher oft auch als Labor- und Versuchstier gehalten.
Nahrung: Allesfresser, z.B. Wurzeln, Eicheln, Insekten, Würmer und Gemüse sowie Kraftfutter.
Pferd
Früher waren Pferde Arbeitstiere, erst seit 3.500 Jahren werden sie als Reittiere eingesetzt.
Steckbrief
Alter: bis 35 Jahre
Nutzen: Reitsport, Zugtier, Fleisch, Leder,
Kreuzt man eine Eselstute und einen Pferdehengst wird daraus ein Maulesel, umgekehrt ein Maultier.
Merkmale: Unpaarhufer (eine Zehe berührt als Huf den Boden), länglicher Kopf, Augen seitlich, drehbare Ohren und weiche Nüstern, Mähne und langer Schweif, verschiedene Fellfarben, z.B. Rappen (schwarz), Schimmel (weiß) und Braune (Fell braun, und Langhaar schwarz).
Verhalten: Herden- und Fluchttier, kann bis zu 60 km/h schnell werden. Ist natürlicherweise auf Futtersuche immer in Bewegung und schläft nur wenige Stunden am Tag.
Wissenswertes: Pferde werden unterteilt in Voll-, Warm- und Kaltblüter sowie Ponys. Die kleinste Ponyrasse ist das Minipony. Seine Fohlen sind bei der Geburt nicht größer als eine Katze.
Normalerweise 3 Gangarten (Schritt, Trab, Galopp). Es gibt rund 280 verschiedene Pferde- und Ponyrassen auf der Welt
Nahrung: Gras, Heu, Stroh, Getreide, Kraftfutter, Karotten, Äpfel, Brot.
Schaf
Steckbrief
Alter: bis 2o Jahre
Nutzen: Rasenmäher“, Milch und Milchprodukte, Fleisch, Wolle, Fell, Leder
Merkmale Paarhufer, Wiederkäuer, schmaler Kopf, bei Männchen mit Hörnern (z. T. weggezüchtet);
dichtes, dickes Fell (wasserabweisend), an Gesicht und Beinen kurzhaarig, verschiedene Farben, meist weiß.
Verhalten: Herden- und Fluchttier, fühlt sich nur unter Artgenossen wohl. Friedlich und geduldig.
Wissenswertes: Kann sehr gut sehen und riechen. Das Mutterschaf erkennt seine Lämmer am Geruch, das Lamm seine Mutter an ihrem Blöken – so finden sie sich sogar in einer großen Schafherde wieder.
Es gibt drei Arten von Schafhaltung: Wander- und Hüte-Haltung (mit Schäfer und Hund) sowie Koppel-Haltung (mit Zaun). Im Winter stehen Schafe meist im Stall.
Die meisten Schafe werden einmal im Jahr geschoren. Die Schafschur findet meist zwischen April und ]uni statt, damit die Tiere im Sommer nicht so schwitzen. Nicht alle Schafe sind weiß, es gibt sie auch in dunkel, oder gescheckt. Schafe sind Herdentiere.
Nahrung Gras, Kräuter, Heu und Stroh.
Ziege
Alter: bis 20 |ahre
Nutzen: Milch und Milchprodukte, Fleisch, Leder, Wolle
Merkmale Paarhufer, Wiederkäuer, Hörner und Bart; verschiedene Fellfarben, v. a. Schwarz, Weiß, Grau, Braun oder Gescheckt; kleiner, kurzer Schwanz, der aufgestellt werden kann. Der Bock sondert einen starken Geruch ab.
Verhalten: Anpassungsfähig, wird schnell zutraulich. Gesellig und klug, Ziegen leben in strenger Rangordnung zusammen, die sie in Rangkämpfen festlegen.
Wissenswertes: Ziegen haben ebenso wie Schafe auffällig große Augen mit waagerechter Pupille, damit sie als Fluchttiere eine gute Rundumsicht haben. Böcke haben deutlich längere Bärte und Hörner als die Geiß. Ziegen klettern sehr gut und gerne, auch auf Bäume, wenn es dort etwas Leckeres zu holen gibt. Sie sind trittsicher und schwindelfrei.
Stammt von Wildziegen ab, die in Mittel- und Südeuropa, Nordafrika sowie Vorder- und Zentralasien leben. War neben Hund und Schaf vermutlich eines der ersten Haustiere des Menschen (vor etwa 1o.ooo Jahren).
Ziegenbabys können etwa 1/2 Stunde nach der Geburt bereits selbständig stehen und trinken Milch bei der Mutter.
Nahrung: Gräser, Kräuter, Blätter und Knospen.
Gans
Alter: bis 20 lahre
Nutzen: Fleisch, Federn, Daunen
Merkmale Meist weiße Federn, manchmal auch Braun- und Grautöne; orangefarbener Schnabel und rötIiche Beine; große Füße mit Schwimmhäuten; Geschlechter unterscheiden sich äußerlich nicht. Verhalten: Gesellig, klug und lernfähig. Ein Gänsepaar bleibt lebenslang zusammen. Wenn eine Gans den Hals vorstreckt und zischt oder faucht, ist Vorsicht geboten, dann ist sie angriffslustig; ihr Biss kann sehr schmerzhaft sein.
Wissenswertes: Eine Gans eignet sich als Wachtier für den Hof, da sie laut schreit, wenn ihn jemand betritt oder ihr zu nahe kommt; die alten Griechen und Römer verehrten sie deshalb als heilig.
Nahrung Gras, Blätter und andere Pflanzen sowie Getreide und Gemüse.
Eine Gans legt bis zu 6o Eier im |ahr. Zum Schlafen steckt sie ihren Kopf zwischen ihr Rückengefieder.
Ein Gänseküken hält denjenigen, den es nach dem Schlupf als Erstes sieht, für seine Mutter und folgt ihm. Dabei kann es sich auch um einen Menschen, ein anderes Tier oder einen Gegenstand handeln.
Huhn
Alter: bis 9 Jahre
Nutzen: Eier, Fleisch
Merkmale: Roter Kamm und Kehllappen, verschiedene Gefiederfarben und -muster; Fuß mit drei Zehen, spitzer Sporn beim Hahn am Bein; stark kurzsichtig, kann aber sehr gut hören.
Verhalten Lebt am Boden, wo es scharrt und pickt. Nimmt gerne Sand- und Sonnenbäder, um sich vor Ungeziefer zu schützen. Wachsam, neugierig und gesellig. Der Hahn hält die Gruppe zusammen und passt auf sie auf. Es gilt eine strenge Hackordung, die in Rangkämpfen festgelegt wird. Wissenswertes Früher frei laufendes Bauernhoftier, heute meist in Massenställen gehalten. Legehühner legen etwa 3oo Eier pro Jahr. Die Farbe der Ohrläppchen bestimmt die Farbe des Eis.
Hühner schlafen und ruhen im Sitzen auf der Stange. Dank eines speziellen Mechanismus an den Sehnen ihrer Füße fallen sie dabei nicht herunter. Hühnerküken haben je nach Rasse die unterschiedlichsten Flaumfarben, gelb ist dabei nur eine von vielen.
Nahrung Körner, Würmer, Insekten, Gemüse, Obst und kleine Steinchen (zermahlen Nahrung im Magen).
Auch die Hühner gibt es in vielen verschiedenen Farben
Neben allen hier vorgestellten „klassischen“ Bauernhof-Tieren findet man auch häufig, Katzen, Hasen, Pfauen, Enten, einen Hofhund und mittlerweile auch Alpakas und Lamas auf den Bauernhöfen.
Danke auch an Hermine, Almut, Barbara und Marion, die uns unter dem © H.A.M.B. einige tolle Fotos zur Verfügung gestellt haben.
Wenn auch Ihr schöne Tierfotos habt, und einer Veröffentlichung zustimmt, dürft Ihr uns diese gerne an mail@ab-zum-bauernhof.de schicken. Vielen Dank!